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Ein Innovation Ecosystem, entfacht in Marburg

Inspirierendes Networking für Wissenschaft und Gründerszene.

Story
Elevate and Accelerate event, 2 June 2022 Marburg I
"Am Anfang muss die Frage lauten: Was können wir gemeinsam erreichen? Dann gelingt eine Kollaboration." Gründerin Maria Pennanen am "Elevate and Accelerate" Innovation Event in Marburg

Wie baut man ein Startup und Innovation Ökosystem für Marburg und Mittelhessen auf? Zu dieser Frage hosteten CSL’s R&D in Marburg (CSL Behring Innovation GmbH), das Marburger Institut für Innovationsforschung und Existenzgründungsförderung MAFEX sowie das Regionalmanagement Mittelhessen einen ebenso inspirierenden wie zukunftsweisenden Abend. Unter dem Motto „Elevate and Accelerate“ gingen 60 Gäste aus Bioscience, Politik, Wirtschaft und Kultur zusammen mit Vordenkern und Stakeholdern einen ersten Schritt auf dem Weg in Richtung Innovation und Start-Up Ökosystem für Marburg und Mittelhessen.

Die Location selbst war schon ein Fingerzeig: Der Lokschuppen Marburg gilt als innovative Fusion aus Working Space, Ort des Austauschs und Gründer-Hub für verschiedene Disziplinen. "Marburg und die Region Mittelhessen haben alle Voraussetzungen, um ein "Life Science Valley", das "Cambridge Deutschlands", zu werden - und wir, CSL Behring Innovation, wollen dazu beitragen", sagte Dr. Lars Groenke, als er gemeinsam mit Vicky Pirzas - beide Managing Directors von CSL Behring R&D in Marburg - den Abend eröffneten, der auch live auf YouTube gestreamt wurde.  

Dr. Mandy Pastohr vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen eröffnete den Abend. Sie sieht bei Mittelhessen auf dem Weg zum Ecosystem vor allem Potenzial beim Wissenstransfer. „Es gibt so viel Talent und eine so gute Infrastruktur hier. Aber wie können wir mehr daraus machen? Durch resiliente Kooperationen innerhalb der Region, die dann zu einem nationalen und internationalen Ökosystem wachsen können. Dafür braucht es Vertrauen und Zeit. Packen wir es an!“

Dass ein solches Unternehmen mit Geduld und Offenheit gelingen kann, dafür lieferte Hugh Forrest ein eindrückliches Beispiel, der live aus Texas zugeschaltet war. Seine Keynote drehte sich um den Aufbau innovativer Ecosystems im Jahr 2022. Das von Forrest mit aufgebaute South by Southwest (SXSW)-Festival findet seit 1987 einmal jährlich in Austin, Texas (USA), statt und gilt als eines der weltweit wichtigsten Treffen in den Bereichen Musik, Film und Interaktivität. In seiner Keynote gab Forrest Accelerators-to-be einen Tipp für die Zukunft: „Erst auf die Stärken konzentrieren. Von da aus ist Wachstum in viele Richtungen denkbar.“ 

In der anschließenden Diskussion trafen der Oberbürgermeister Marburgs, Dr. Thomas Spies, Prof. Vivien Procher vom Marburger Institut für Innovationsforschung und Existenzgründungsförderung (MAFEX), Maria Pennanen (CEO Mindclip Behaviour), Dr. Serghei Glinca (Co-founder and Managing Director ChrystalsFirst GmbH in Marburg, Co-founder DEEP Ecosystems), und Jens Ihle (CEO Regionalmangement Mittelhessen) aufeinander. Moderiert von Impact Creator Yukiko Elisabeth Kobayashi gaben alle Teilnehmenden Denkanstöße, wie der Launch eines Innovation Ecosystems gelingen kann. Dr. Thomas Spies sieht die Stadt in der Rolle des Ermöglichers: „Man kann keine kreativen Menschen ‚machen‘. Aber man kann sie zusammenbringen. Dafür muss Marburg besser sichtbar werden.“ Vor allem in der Zusammenarbeit zwischen Start-ups und der Universität sieht Spies noch Potenzial. „Ein Start-up ist ein Start, kein Ende. Da liegen große Chancen.“

Unter dem Motto "Elevate & Accelerate" gaben Vordenker und Stakeholder aus Bioscience, Politik, Wirtschaft und Kultur Denkanstöße, wie der Launch eines Innovation Ecosystems in und um Marburg gelingen kann. (V.l.n.r.: Jens Ihle, Regionalmanagement Mittelhessen; Prof. Vivien Procher, Universität Marburg; Dr. Serghei Glinca CrystalsFirst; Oberbürgermeister von Marburg, Dr. Thomas Spies; Maria Pennanen, Mindclip Behavior, Yukiko E. Kobayashi Impact Creator und Moderatorin des Abends)

" Man kann keine kreativen Menschen ‚machen‘. Aber man kann sie zusammenbringen. "

Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister von Marburg
Elevate and Accelerate event, 2 June 2022 Marburg I
Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies sieht die Stadt als Rolle des Ermöglichers - und insbesondere in der Zusammenarbeit zwischen Start-ups und der Universität noch Potenzial

Auf kleinere Unternehmen als Vorbilder verwies auch Vivien Procher: „Wir lernen nicht nur von den Big Playern, sondern auch von den Kleinen. Sie zu fördern, ist deshalb ebenso wichtig.” Maria Pennanen sprach sich dafür aus, den Profitgedanken nicht vorneweg zu stellen: „Am Anfang darf die Frage nicht lauten: Was bringt mir das? Sondern: Was können wir zusammen erreichen? Dann gelingt eine Kollaboration.”

Dass das funktioniert, wusste Jens Ihle aus seiner Arbeit für die Region Mittelhessen zu berichten. Aus einem komplexen Gebilde entstehe mit der Zeit ein kollaborativer Raum, in dem aus starken lokalen Wurzeln auch internationale Kollaborationen wachsen. 

Serghei Glinca betonte, dass die Entwicklung eines Ecosystems keine „Esoterik“ sei: "Innovation Ecosystems können nach einem Plan entworfen werden." Anhand messbarer Kennzahlen seien Entwicklung und Erfolg eines solchen Unternehmens jederzeit abbildbar. 

Das Fazit des Abends: In neuen Kooperationen liegt viel Potenzial, für das sich Marburg hervorragend eignet - dazu gilt es nun, den geschaffenen Schwung beizubehalten und für den Auf- und Ausbau des Innovation- und Start-Up Ecosystems Marburg respektive Mittelhessen zu nutzen. Ganz nach dem Motto: Elevate and Accelerate.