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Heizen mit Eis?

Das innovative Energiekonzept des neuen F&E Campus in Marburg trägt zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von CSL bei.

Story

 

Ein großer Teil der Energieeinsparungen des neuen F&E-Campus in Marburg wird durch einen innovativen Eisspeicher erreicht, der mit einer Wärmepumpe gekoppelt ist. Dieses System ermöglicht es, das Gebäude ohne fossile Energie zu heizen und zu kühlen
M600 6. Stock und Glasdach
Viel Tageslicht und im ganzen Gebäude angebrachte LED-Leuchten sparen Strom für die Beleuchtung und schaffen eine angenehme Arbeitsatmosphäre

" Das Energiesystem des neuen F&E Campus von CSL in Marburg unterschreitet den gesetzlichen Mindeststandard um eindrückliche 63 Prozent "

Vicky Pirzas, Managing Director, CSL R&D Marburg
Wärme- und Kälterückgewinnungssysem (Detail)
Ein hocheffizientes System zur Rückgewinnung von Wärme und Kälte ist Teil des Energiekonzeptes des neuen F&E Campus in Marburg

Energieeffizienz steigern, mehr erneuerbare Energien einsetzen, die Umstellung auf weniger kohlenstoffintensive Energieträger sowie die Neugestaltung einiger Produktionsstandorte – das sind vier wichtige Hebel, über die CSL ihre Ziele zur Reduzierung der Kohlenstoffemission erreichen will. Sie sind Teil eines umfassenden ökologischen Transformationsprozesses, den der aktuelle CSL-Jahresbericht darlegt. 

Ein wichtiger Baustein in diesem Prozess ist der neue F&E-Campus „M600“ in Marburg. Denn eine höhere Energieeffizienz ist ein besonders ehrgeiziges und wichtiges Ziel von CSL, worauf das neue Gebäude hin konzipiert wurde – und deren Kriterien es nun sogar übererfüllen wird.

„Heizung und Kühlung werden in M600 durch ein innovatives Energiesystem bereitgestellt“, sagt Vicky Pirzas, Vice President, Recombinant Product Development & Managing Director R&D Marburg bei CSL. „Dafür brauchen wir nur 37 Prozent der Primärenergie, die in Deutschland für Neubauten gesetzlich vorgeschrieben ist.“ Oder andersherum gesagt: „Das Energiesystem des neuen F&E-Campus von CSL auf dem Gelände des Marburger Industrieparks Görzhausen unterschreitet den gesetzlichen Mindeststandard um eindrückliche 63 Prozent“. Als Primärenergie bezeichnet man ursprünglich vorkommende Energiequellen wie Erdgas, Kohle und Öl, aber auch Energieträger wie Wind und Sonne.

Ein großer Teil der Energieeinsparungen des F&E-Campus wird durch einen innovativen Eisspeicher erreicht, der mit einer Wärmepumpe gekoppelt ist. Dieses System ermöglicht es, das Gebäude ohne fossile Energie zu heizen und zu kühlen. Die Wärmepumpe wird mit Strom aus erneuerbarer Energie betrieben. Außerdem gibt es hocheffiziente Lüftungssysteme, die der Abluft die Wärme entziehen und sie nutzen, um die kalte Zuluft vorzuwärmen. 80 Prozent der eingesetzten Wärme-Energie können so in das System zurückgeführt werden. Die Kälte der Zuluft wird ebenfalls genutzt und dem Kühlwassersystem zugeführt.  Zudem sind im neuen Gebäude in Marburg alle wärmeführenden Rohrleitungen zu 100 Prozent gedämmt. „Diese Dämmung dient in erster Linie dem Personenschutz, doch es spart gleichzeitig hocheffektiv Energie ein“, erklärt Carsten Skill, Programm Manager des neuen F&E-Campus von CSL in Marburg. „Denn zum einen geht keine Wärme in die Umgebung verloren und zum anderen müssen Räume weniger gekühlt werden.“

Die moderne Gebäudekonstruktion und -hülle minimieren die energetische Bilanz des Gebäudes entsprechend. Thermoverglaste Fenster und eine Gebäude angepasste Fassadendämmung reduzieren die Heizkosten im Winter und senken die Klimatisierungskosten im Sommer. Viel Tageslicht und im ganzen Gebäude angebrachte LED-Leuchten sparen Strom für die Beleuchtung.

Globale Vorreiterrolle in Marburg

Seit über einem Jahrhundert setzt CSL sich dafür ein, seine lebensrettenden Medikamente auf effiziente, inklusive und umweltschonende Weise zur Verfügung zu stellen. Jede Geschäftsentscheidung bei CSL soll daher auf die Vision einer nachhaltigen Zukunft für Mensch und Umwelt einzahlen. Neben dem neuen F&E Zentren in Marburg (Deutschland) und Waltham (Massachusetts, USA) wird auch das neue Gebäude der CSL-Unternehmenszentrale in Melbourne (Australien) über modernste nachhaltige Konstruktionsmerkmale verfügen. Zusätzlich zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen legt CSL den Schwerpunkt auf die Integration von Umweltaspekten in wichtige Geschäftsentscheidungen, die Minimierung der gesamten Abfallproduktion durch Beseitigung, Reduzierung und Recycling sowie die Verringerung des Abfalls in den Lieferketten. Laut des aktuellen CSL-Jahresberichtes wird zum Beispiel das neue Plasmaspendesystem, das zurzeit eingeführt wird, die Bioabfälle von Plasma reduzieren. Und eine neue Produktionsanlage für Grippe-Impfstoffe deutlich weniger Wasser verbrauchen als herkömmliche Anlagen.